Anna Mari Holldorf, geb. bei Aschaffenburg, Deutschland, zog bereits als Kind mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie 1994 schließlich auch ihr Studium der Malerei an der Berliner Universität der Künste als Meisterschülerin in der Klasse Herrfurth abgeschlossen hat. Seitdem arbeitet und lebt sie erfolgreich als Künstlerin in Berlin und Schweden. Zahlreiche Ausstellungen sowie Arbeitsaufenthalte im In- und Ausland (Frankreich, Japan, Schweiz und Schweden) dokumentieren ihre kontinuierliche Tätigkeit als Künstlerin.
Anna Mari Holldorfs Bilder befinden sich in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen. Zu den Werkstandorten in öffentlichen Einrichtungen zählen insbesondere die Deutsche Rentenversicherung Berlin Brandenburg, die Dresdener Bank Berlin, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, das Hotel Rigi CH- Weggis sowie die Feducia IT AG Berlin. Private Sammlungen befinden sich in Aschaffenburg, Berlin, Bad Salzuflen, Bodensee, Freiburg, Frankfurt am Main, Hamburg, Halle, Köln, München sowie im Ausland, darunter Schweiz (Basel, Zürich, Luzern), Österreich, Italien, Frankreich, Schweden, USA, Japan.
Nachdem die früheren Arbeiten von Anna Mari Holldorf deutlich im Bereich der Abstraktion zu verorten waren, bewegt ihr Werk sich seit nunmehr 13 Jahren an der Schnittstelle von Figur und Abstraktion, wobei das weibliche Ganzfigurenbildnis in Interaktion mit dem abstrakten Hintergrund im Fokus ihrer Arbeiten steht. Durch das Verschmelzen dieser traditionell getrennten Stile entsteht eine Dynamik der Innwendigkeit, die die BetrachterInnen in das Bild hineinzuholen scheint. Anna Mari Holldorfs Werk zeichnet sich nicht zuletzt durch die Vielseitigkeit der verwendeten Materialien und Techniken aus. Neben der klassischen Malerei mit Eitempera, Zeichnungen und Aquarellen integriert sie Materialien wie Wachs, Sand oder Schellack, sodass sich ihre Arbeiten durch eine bisweilen nahezu haptische Oberflächen- und immer eine Tiefenstruktur auszeichnen. Zuletzt hat sich die Künstlerin intensiv mit der Technik des Collagierens beschäftigt. Sie kombiniert Fotografie und Malerei, indem sie Ausschnitte von textilen Mustern in ihre Figurenbildnisse einklebt und diese in einer farblich abstrahierten Stofflichkeit fortsetzt. Damit kommt ein Stück greifbare Realität in die Bilder, die zugleich verwirrt und täuscht. Die derart thematisierte und inszenierte Wahrnehmungsirritation bricht Sehmuster auf, erweitert und hinterfragt sie.
Seit 2002 übt sie zudem eine eigene Verlagstätigkeit aus (ars amelia edition). Gemeinsame Projekte mit Berliner LyrikerInnen (zeitenthoben, 2002, mit Gedichten von Jutta Rosenkranz, körperfluchten, 2003, mit Gedichten von Lioba Happel, wüste pfade, 2004, mit Gedichten von Michael Speier) sind in diesem Rahmen entstanden, die Bild und Wort miteinander verknüpfen, darunter auch 2012 das Kunstprojekt: Bilddichtung, Nora und ihre Schwestern, eine Annäherung an Ibsens Frauengestalten
in Gemeinschaftsarbeit mit der Fotografin Hanna Thomas und Texten von Laura Gemsemer. Nicht zuletzt erschien ebenfalls in der ars amelia edition
anlässlich des Gedenkens an ihren ehemaligen Professor, der am 12. November 2015 verstarb, der Katalog Karl-Heinz Herrfurth, Die Einsamkeit des Zeichners ist beendet (2015). Dem aktuellen Projekt, Mit Bildern wohnen (2019), wird ein weiterer Band folgen, der die Orte zum Thema hat, wo die Bilder der Künstlerin ihr jeweils neues Zuhause gefunden haben.